Bewusstsein
Rolf

Verfasst von Rolf Rado
17. März 2021

DIE EBENEN DES BEWUSSTSEINS

Sind Sie der Ansicht, ein rationaler Mensch zu sein, für den nur Zahlen, Daten, Fakten zählen und der nur aufgrund von «Facts and Figures» entscheidet? Dann muss ich Sie enttäuschen, denn auch Sie sind vorwiegend von Ihrem Unterbewusstsein gesteuert – nur sind Sie sich dessen wohl nicht bewusst.

Das Bild vom Eisberg ist allgemein bekannt, wir sehen ca. 20% des Eisbergs, ca. 80% liegen unter der Wasseroberfläche, sind also nicht sichtbar. Genauso ist es beim Menschen, wir sind zu ca. 80–90% von unserem Unterbewusstsein gesteuert.

Eisberg

In der früheren Beitrag haben wir das Eisberg-Modell bereits gestreift, indem wir im Artikel «Gewinner-Denken» aufgezeigt haben, wie stark der persönliche Erfolg vom Unterbewusstsein gesteuert wird. In diesem Artikel vertiefen wir dieses Modell, denn mit dem Mentaltraining können wir unser Unterbewusstsein und somit unseren Erfolg konkret und gezielt beeinflussen.

Verschiedene Quellen gehen in den Bewusstseinsebenen noch einige Schritte weiter und definieren Bewusstseinsebenen wie Überbewusstsein, Überbewusstsein,
Bewusstsein, Unterbewusstsein, individuelles Bewusstsein, kollektives Bewusstsein. Wir belassen es beim Bewusstsein, dem Über- und Unterbewusstsein.

Das Tagesbewusstsein (Bewusstsein)

Auf dieser Ebene bewegen wir uns normalerweise im wachen Zustand. Sie ist die rationale, kognitive Ebene. Diese Ebene ist durch unseren Verstand geprägt, also rational. «Wir glauben, was wir sehen und beweisen können», beschreibt diese Wahrnehmungsebene wohl am besten. Sie ist die von uns am häufi gsten gebrauchte Bewusstseinsstufe (unser ganzes Bildungssystem und unsere Arbeitswelt bauen
darauf auf) und ist deshalb wohl am einfachsten zu erklären.

Hier kommen die Disziplin und der Wille zum Tragen. Alle, die bereits versucht haben, mit Wille und Disziplin eine Verhaltensänderung herbeizuführen, beispielsweise
aufhören zu rauchen, weniger Süsses zu essen, mehr Sport zu treiben, generell disziplinierter zu sein, wissen, wie schwierig das ist.

Machen wir ein Beispiel: Sie nehmen sich vor dem Schlafen vor, morgen früh genug nach Hause zu gehen, um nach der Arbeit Zeit für eine Joggingrunde zu haben, anschliessend etwas Gesundes zu essen und keinen Alkohol zu trinken. Der Morgen beginnt recht gut, aber kaum auf der Strasse, stehen Sie schon im Stau mit der Folge, dass Sie später im Büro ankommen als geplant. Der Tag verläuft hektisch, im Projekt
gibt es unerwartete Probleme – was zu einer unvorhergesehenen Sitzung führt –, ein Kollege nervt mit ungerechtfertigten Anschuldigungen, und kurz vor Feierabend erscheint Ihr Chef mit der «Bitte», er benötige von Ihnen heute noch die aktuelle Statistik. Viel zu spät verlassen Sie das Büro, und nach einem weiteren Stau kommen
Sie müde und genervt zu Hause an. Nun stehen da einerseits die Joggingschuhe
(Disziplin und Wille) – andererseits die schöne Flasche Rotwein, die Nüsschen und die Fernbedienung des Fernsehers (nach so einem Tag muss man sich belohnen, man gönnt sich ja sonst nichts) … Wer gewinnt …?

Oder haben Sie sich schon gefragt, warum gewisse Menschen auf gewisse Vorkommnisse heftig reagieren – in Ihren Augen komplett überreagieren? Oder habe auch Sie Situationen, auf die Sie jeweils emotional reagieren und im Nachhinein, bei Lichte betrachtet, keine Ahnung haben, warum Sie so reagiert haben?

Der Schlüssel dazu liegt im Unterbewusstsein.

Das Unterbewusstsein

Wenn wir uns unser Unterbewusstsein wie eine Festplatte vorstellen, so ist diese Platte bei Geburt leer. Vom ersten Moment nach der Geburt wird nun diese Festplatte mit Erfahrungen (Erlebnisse und Gefühle) gefüllt, was zu unseren Prägungen, Werten, Glaubenssätzen etc. führt. Die Ereignisse können noch so klein sein, sie werden
gespeichert. Im Kindesalter ist der Weg zum Unterbewusstsein noch vollkommen offen, daher sind Kinder sehr beeinfl ussbar. Mit der Zeit entsteht dann eine Barriere, ein kritischer Pförtner, der filtert, was auf die Festpatte kommt und was nicht. Dieser Pförtner entscheidet auch, ob wir auf die Fest platte bewusst zugreifen können oder
nicht, und er entscheidet, was vom Unterbewusstsein an die Oberfläche kommt.

Pförtner

Das ist zwar einerseits von Vorteil, damit wir nicht mehr so beeinflussbar sind, andererseits ist es schwierig, auf die Festplatte bewusst zuzugreifen.

Diese grösseren oder kleineren Ereignisse sind es dann auch, die uns veranlassen, in gewissen Situationen so zu reagieren, wie wir eben reagieren – ob wir nun wollen oder nicht. Oft kommt man im Mentaltraining oder in einer Hypnosesitzung an Situationen, die einem überhaupt nicht mehr bewusst sind oder die man längst vermeintlich als verarbeitet glaubt. Es kann sogar so weit gehen, dass ein Ereignis nicht selbst erlebt wurde, sondern der Mutter während der Schwangerschaft zugestossen ist.

Mit dem Mentaltraining ist es möglich, auf die «Festplatte» gezielt zuzugreifen. Wie genau das funktioniert, lesen Sie im Beitrag «Mentaltraining» in einemanderen Blogbeitrag.

Das Überbewusstsein

Die mächtigste und zugleich auch die schwierigste Ebene des Menschen ist das Überbewusstsein. Es ist die Kraft im Universum, die alles zusammenhält. Wir erleben sie oft als Intuition (Eingebung, ahnendes Erfassen, unmittelbare Erkenntnis). Zum Beispiel,
wenn wir den Telefonhörer abnehmen und bereits wissen, wer auf der anderen
Seite der Leitung ist. Oder wenn uns «plötzlich» die Lösung zu einem Problem klar wird.

Mental-Training zeigt Ihnen, wie Sie auch diese Kraft für eine positive Lebensgestaltung,
Selbstmotivation und Zielerreichung besser nutzen können.

UNSER TIPP

Achten Sie auf Ihre Reaktionen: Was bringt Sie in Rage, was nervt, was raubt Ihnen
Energie, was versetzt Sie in Stress, was nehmen Sie sich vor und sezten es nicht um?
Das Wahrnehmen solcher Situationen ist der erste Schritt zur Veränderung.

Achten Sie auf Reaktionen Ihrer Mitmenschen, wo reagieren diese heftig, was bringt
Sie in Stress? Das kann erheblich zur Entspannung von Situationen beitragen, denn
Sie betrachten Ihr Gegenüber nicht mehr als «überreagierenden Blödmann», sondern
Sie wissen nun, dass er (oder sie) nicht anders kann, weil ein Trigger aktiviert wird
(Trigger = Knöpfe, die im Unterbewusstsein gedrückt werden und eine Emotion auslösen).