Burnout
Rolf

Verfasst von Rolf Rado
12. Dezember 2019

BURNOUT

Sicher haben auch Sie Menschen in Ihrem Umfeld, die von einem Burnout betroffen sind – oder waren selbst schon mal betroffen davon. Burnout ist ein Phänomen, das in den letzten Jahren extrem zugenommen hat. Das hat natürlich seine Gründe.

Das sind die häufigsten Ursachen für Burn-outs:

  • In Unternehmen wird immer mehr Arbeit auf immer weniger Menschen verteilt
  • Die Anforderungen werden erhöht und der Druck nimmt zu
  • Die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren steigt stetig
  • Der Stress der Informationsüberflutung ist allgegenwärtig
  • Dauerstress

Von Burnout können grundsätzlich alle betroffen sein, besonders gefährdet sind Menschen, die im Beruf viel mit Menschen zu tun haben, also helfende Berufe (Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger), Lehrer, Politiker, Vorgesetzte, etc. Meistens sind Menschen betroffen, die sich stark engagieren, ja „die Welt verbessern“ möchten, aber einsehen müssen, dass sie in einem System gefangen sind, das ihnen nicht erlaubt, ihre Ideale und Werte leben zu können. Es ist also nicht einfach nur viel Arbeit, die zu Burnout führt. So sind beispielsweise Künstler, die fast rund um die Uhr in ihrem Atelier verbringen, ihrer Berufung nachgehen und ihre Werte leben, keinen Urlaub brauchen, kaum von Burnout betroffen.

Die genauen Ursachen eines Burnouts sind noch nicht restlos geklärt. Bisher bekannt sind folgende Auslöser:

  • hohe Anforderungen an die eigene Arbeit / Drang zu Perfektionismus
  • Dauer-Stress
  • ausgeprägter Ehrgeiz
  • Helfersyndrom
  • Mobbing
  • Angst
  • ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
  • mangelnde Anerkennung durch Vorgesetzte
  • kein soziales Netz, das einen auffängt / Stress in der Familie

Auch gibt es für Burnout nicht ein Syndrom, sondern es sind mehrere Syndrome, die sich einschleichen und dann über einen längeren Zeitraum auftreten:

Bo Anzeichen

Das Tückische an Burnout ist, dass es sich um einen schleichenden Prozess handelt. Symptome werden oft nicht wahrgenommen oder kompensiert.

Phasen eines Burnouts

  1. Übermässiger Ehrgeiz, grosses Engagement, Perfektionsanspruch, überhöhte Leistungsbereitschaft, Idealismus Zwang, sich oder anderen etwas zu beweisen, Selbstüberschätzung, unangemessene Ziele, Fehleinschätzung.
  2. Die Flamme brennt noch, jedoch keine gesunde Balance vorhanden, Ausgleich wird nicht geplant, man fühlt sich unentbehrlich. Einsatz wird nochmals verstärkt, eigene Bedürfnisse werden vernachlässigt. Erste Anzeichen von Unwohlsein, Schlafstörungen, Gefühl von chronischer Müdigkeit, das Wochenende reicht nicht zur Erholung.
  3. Angst, den Ansprüchen nicht gerecht zu werden, Versagensängste, negative Haltung, Kollegen und Kunden sind nur noch mühsam, die Schuld wird bei den anderen gesucht, Erfolgserlebnisse treten seltener auf, Termine gehen vergessen, Verleugnung von Problemen und Konflikten. Der Einsatz, sofern noch möglich, wird nochmals erhöht. Schlafmittel werden eingenommen.
  4. Rückzug, Widerwilligkeit, Müdigkeit, Stress beim Gedanken an die Arbeit, eigenes Selbstbild sinkt, verspannte Muskeln, Zähneknirschen, Hilfs-/Hoffnungslosigkeit Depression, Verbitterung. Die Energie für Ausgleich und Korrektur fehlt. Flucht in Drogen, insbesondere Alkohol.
  5. Verlöschen der Glut: Sparflamme, Stillstand, Qualität der Arbeit ist egal, Widerwille gegen alles (inkl. sich selbst), für andere schwer zugänglich, innere Leere, Zusammenbruch, Kontrollverlust.

Prävention

Da Burnout eng mit Dauerstress zusammenhängt, sind alle Massnehmen des vorgängigen Artikels über Stress auch bei Burnout gültig und wichtig.

Noch mehr als bei Stress gilt bei Burnout, dass die gesunde Ernährung auf der Strecke bleibt. In einem mit Vitalstoffen versorgter Körper ist die Möglichkeit in ein Burnout zu geraten viel kleiner. Auch hier kommt es zu einer Negativspirale, spätestens wenn Medikamente oder Antidepressiva eingenommen werden, denn solche Mittel sind extreme Vitalstoff-Vernichter und schädigen den Körper.

Was kann ein Vorgesetzter tun?

  • Halten Sie Ohren und Augen offen und halten Sie Kontakt zu Ihren Mitarbeitenden, achten Sie auf die Symptome.
  • Regeln Sie den Arbeitsalltag so, dass die Überbelastung der einzelnen Mitarbeitenden so tief wie möglich bleibt. Permanente Überstunden sind keine Lösung!
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, leben Sie Ihren Mitarbeitenden eine ausgeglichene Work-Life-Balance vor.
  • Wenn Sie ein Workaholic sind – schauen Sie dazu, dass Sie nicht in ein Burnout laufen, das wäre ein schlechtes Vorbild! Fast noch wichtiger ist, dass Sie nicht die gleichen Ansprüche an Ihre Mitarbeitenden haben, denn…
  • …. es gibt Menschen, die leben um zu arbeiten, andere arbeiten um zu leben – beides ist ok, aber erkennen Sie die individuellen Präferenzen.
  • Wertschätzen Sie Ihre Mitarbeitenden, sprechen Sie ehrliche Anerkennung und Lob aus.
  • Erfragen Sie immer wieder die Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen der Mitarbeitenden in Bezug auf ihre Arbeitsstelle. Dabei geht es nicht darum, diese alle zu erfüllen, sondern es ist in erster Linie wichtig, diese überhaupt zu kennen und ernst zu nehmen.

Ausweg: Coaching, Therapie, Beratung

Wenn ein Burnout so manifestiert ist, dass die betreffende Person nicht mehr (voll) arbeiten kann, dann ist professionelle Hilfe unumgänglich. In einer solchen Beratung müssen folgende Themen bearbeitet werden:

  • Standortbestimmung: eigene Situation einschätzen, Möglichkeiten, Grenzen, eigene Anteile
  • Stressmanagement, Verarbeitungstechniken, Entspannungstechniken
  • Belastungsfaktoren und Stressoren erkennen und minimieren
  • Strategien zur Problemlösung
  • Ernährung und Nahrungsergänzung mit hochwertigen Vitalstoffen
  • Bewegung / Sport
  • Psychohygiene, Sorge um sich selbst

Unsere Tipps:

  • Achten Sie auf die Symptome und nehmen Sie diese ernst
  • Sprechen Sie das Thema Stress / Burnout an – in zu vielen Organisationen ist dies nach wie vor ein Tabuthema
  • Setzen Sie sukzessive die Tipps in diesem Newsletter um
  • Wenn alle Stricke reissen: Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn dies bedeutet, etwas ganz anderes zu tun und den Job, der Sie in ein Burnout führt, aufzugeben.